Über unsere (wahre) Natur

“Even the smallest wave has the power of the entire Ocean behind it.“ Michael Clebert Willis (surfer)

In einem grossen Tempel nördlich von Thailands ehemaliger Hauptstadt Sukhothai stand einst eine riesige, uralte Buddhastatue aus Ton.

Obwohl diese Statue sicher nicht das eindrucksvollste oder eleganteste Werk der buddhistischen Kunst Thailands war, so hatte sie doch mehr als fünf Jahrhunderte überdauert und wurde schon deshalb verehrt. Sturmwinde, Regierungen und Invasoren kamen und gingen, doch die Buddhastatue blieb.

Irgendwann jedoch bemerkten die Mönche, die sich um den Tempel kümmerten, dass die Statue erste Sprünge bekam und wohl bald würde restauriert werden müssen. Nach einer Periode besonders heissen, trockenen Wetters hatte sich einer der Risse so sehr verbreitet, dass man ins Innere der Statue schauen konnte. Einer der Mönche nahm eine Fakel und versuchte, etwas zu erkennen. Erstaunt bemerkte er einen goldenen Schimmer. Und tatsächlich entdeckten die Tempelbewohner eine der grössten und schönsten Goldstatuen, die je von Buddha in Südostasien angefertigt wurde. Nun zieht der freigelegte goldene Buddha Tausende von Pilgern aus ganz Thailand an. (Aus „Das weise Herz“, Jack Kornfield)

Ob ich Golddenkmale mag oder nicht, sei dahin gestellt - eher nicht. Doch diese Geschichte versinnbildlicht für mich, die Einladung, den uns allen innewohnenden, edlen Kern freizulegen. Anstatt uns mit unserer „schützenden Tonschicht“, unserer Form, zu befassen, lädt uns die Geschichte ein, den Blick hinter unsere Schutzschicht zu wagen und unsere ursprüngliche wahre, edle und endlos kraftvolle Natur zum Vorschein bringen.

Aus Herzen wünsche ich Dir nun eine frohe, lebendige, verspielte, leuchtende, kraftbringende Weihnachtszeit mit kleinen und grossen “goldenen” Überraschungen. Mit all Deinen Lieben, oder ein paar davon - oder alleine. Wie es auch immer bei Dir weihnachtet, wisse: Du bist nie alleine, denn “the entire Ocean is behind you”.